Petra Reiter – WHO IS WHO - News - Salzburg-Cityguide

Petra Reiter / Artistfactory - WHO IS WHO
- im SCG-Interview.

ALLE ACHTUNG! Die Erfolgsgeschichte von Petra Reiter passiert für viele im Verborgenen, denn sie ist jene Salzburgerin, die sich seit nunmehr 10 Jahren der Entwicklung und Förderung heimischer Musikprojekte verschrieben hat. Und das sehr erfolgreich! Als Managerin der Band ALLE ACHTUNG feierte sie in den vergangenen 4 Jahren zahlreiche Erfolge, darunter 2 Amadeus Austrian Music Award Nominierungen, Platin-Award für die Hit-Single MARIE, zahlreiche TV-Auftritte, ihrer Schützlinge in Österreich und Deutschland. Derzeit feilt sie mit Newcomer Julian Grabmayer am nächsten Rohdiamanten der österreichischen Musikszene.

Uwe: Wie kommt man als Mutter zweier Kinder auf die Idee Musikmanagerin zu werden?


Petra: Ich sage mal so, ich glaube daran, dass jeder eine gewisse Berufung hat, aber die Wenigsten haben den Mut den vertrauten Weg zu verlassen. Bei mir war das anders. Durch einige Fügungen rutschte ich eher zufällig ins Musikbusiness. Erst nur im Organisatorischen Bereich einer Gesangsschule. Ich habe dort mein Gespür für Musik und Talente entdeckt und durfte extrem viel lernen. Nach 5 Jahren wagte ich 2014 den Schritt in die Selbständigkeit. Zum einen mit meiner Firma ARTIST FACTORY in der ich mich auf Künstleraufbau und Promotion spezialisiert habe und zum anderen mit PURPLE VOICES, einer Gesangsschule für Popgesang, die ich gemeinsam mit Walpurga Eitzinger führe.

Uwe: Das heißt man kann bei dir lernen ein Superstar zu werden?

Petra: (lacht) nein ganz so einfach ist das natürlich nicht. Meine Aufgabe besteht darin Talente zu erkennen und gemeinsam Ziele zu definieren und diese dann auch Schritt für Schritt zu erreichen. Mir ist einfach Ehrlichkeit sehr wichtig und keine leeren Versprechungen zu machen. In der Musik ist es leider nicht so, dass der der am meisten trainiert und der Schnellste ist, auch messbar gewinnt. Musik wird immer subjektiv bewertet. Was der eine schön findet, muss dem anderen nicht gefallen. 


Uwe: Das heißt man kann Erfolg nicht planen?

Petra: Nein, aber man kann mit Know-How, Disziplin und konsequenter Arbeit sehr viel erreichen.
Künstler/innen neigen häufig dazu, zwar sehr viel Talent zu haben, aber dann nicht zu wissen, wie man das Potential nutzt bzw. wie man sich vermarktet. Letztendlich ist es aber wie bei jeder anderen Marke auch. Man muss das Künstlerprofil aufbauen, wie ein Puzzle. Die Menschen müssen ein klares Bild von dem Act bekommen. Dazu gehört mehr als nur eine gute Stimme zu haben oder einen schönen Song. Und da komme ich ins Spiel, wie eine Hebamme helfe ich den Künstler/innen ihr „Baby“ auf die Welt zu bringen.
Und ich liebe es so sehr. 


Uwe: Man merkt schon, wie deine Augen strahlen, wenn du davon sprichst! Gibt es auch Schattenseiten?

Petra: Ich denke, wie in jedem Beruf gibt es natürlich auch Schattenseiten. Gerade in den letzten Jahren wird es zunehmend schwerer für Newcomer sich durchzusetzen. Es gibt immer weniger Auftrittsmöglichkeiten für heimische Acts, es werden keine CDs verkauft, die Flut an neuer Musik macht es nicht leicht da aufzufallen. Aber dennoch bleibe ich dabei, Qualität und Fleiß setzen sich durch! Und Musik wird es immer geben. Musik ist Emotion und begleitet uns tagtäglich. Es ist wohl mehr Berufung als Beruf, dass ich mich hier so einsetze. Und ich muss schon sagen ich habe die letzten Jahre so viele außergewöhnliche, berührende und auch lustige Dinge erlebt. Das ist einfach ein unbezahlbares Abenteuer.


Uwe: Du sagtest du hast auch eine Gesangsschule? Singst du selbst auch?

Petra: (lacht) ja im Auto und manchmal Chorstimmen bei Produktionen meiner Schützlinge aber nicht in der Öffentlichkeit. Ich arbeite gerne im Hintergrund. In der Gesangsschule bin ich auch für die kreativen Ideen und das Organisatorische zuständig. Mit Walpurga habe ich das große Glück eine der besten Vocalcoaches zu haben. Das ergänzt sich so schön. Wir haben die gleiche Philosophie, was Musik angeht. Es macht uns Freude zu sehen, wie Menschen über sich hinauswachsen. Dabei ist Singen einfach so viel mehr als nur ein nettes Lied zum Besten zu geben und zu lernen immer noch perfekter zu werden. Es geht wie schon gesagt ganz viel um Gefühle, die man transportiert. Nur so erreicht man sein Publikum. Zu uns kommen auch viele Hobbysänger/innen die einfach mal was für sich tun wollen.
Singen ist für mich einfach eine Form von Therapie!


Uwe: Du lebst weiterhin in Salzburg, wäre es in deinem Job nicht vorteilhaft in einer großen Stadt wie Wien, München oder Berlin zu leben?

Petra: Ich liebe Salzburg, bin hier aufgewachsen und verwurzelt. Bei all dem Trubel, den ich unterwegs auf Konzerten oder Promotionreisen (u.a. durfte ich so 2023 einen Promotag für The BossHoss planen und begleiten) erlebe, ist Salzburg mein Ruhepol und Kraftplatz. Ich bin ein Familienmensch und gerne zu Hause. Wir haben hier so eine tolle Lebensqualität. Eine wunderschöne Stadt, nicht zu groß und trotzdem ist man gleich im Grünen und kann alles zu Fuß machen. Ich gehe viel mit meinem Hund spazieren. Das ist mein Ausgleich! Man trifft immer Leute, die man lange kennt. Das schätze ich sehr. Ich mag die Anonymität der Großstadt nicht auf Dauer. Aber ich genieße die Abwechslung, wenn ich beruflich unterwegs bin. Salzburg liegt zentral und ich bin eigentlich überall sehr schnell das ist sogar ein Vorteil!


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