Gerald Herrmann – WHO IS WHO - News - Salzburg-Cityguide
Gerald Herrmann / Breitbandkünstler - WHO IS WHO - im SCG-Interview.
ARTillery Herrmann Bei der Suche im Internet findet man den Salzburger Gerald Herrmann als Künstler, Designer, Autor, Musiker, Filmchenmacher und vieles mehr.
Uwe: Geri, Du bist schon sehr lange als Salzburger Künstler zugange.
Gerald: Seit 40 Jahren kreativ werkend, seit 30 Jahren freischaffend, seit bald einem Vierteljahrhundert als selbstständiger Künstler.
Uwe: Deine Arbeit ist recht umfangreich.
Gerald: Ja, es gab verschiedenste Arbeitsserien, die man auf meiner website www.geraldherrmann.at findet ... Salzburg, The World, The Nudes, The Body, Abstraction, Reduction, Personal Art und vieles mehr, aber das würde hier zu weit führen. Ausserdem habe ich ein paar Kinderbücher publiziert, sowie eine CD mit meiner Rockband (mit meinen eigenen Texten sowie Musik).
Uwe: Da waren ganz schön renommierte Auftraggeber dabei ...
Gerald: Oh ja, ich habe für Red Bull Racing gearbeitet, für Toro Rosso (Alpha Tauri), Wings For Life, Lifeball Wien, Hannibal Sölden, Eat The Ball, etliche Alpenhotels und vieles mehr. Man kann das alles gut nachlesen auf meiner Website.
Uwe: Was ist die ARTillery Herrmann?
Gerald: Das ist nur ein Sammelbegriff für das kreative Netzwerk, mit dem ich manchmal zusammen gearbeitet habe. Wenn ich eine Idee habe wie zB "Alpine Jaws" oder "Brunftzeit", dann kann ich das nur mit anderen Leuten umsetzen:
https://geraldherrmann.at/team/category/202-artillery-herrmann.html
https://www.amazon.de/s?i=digital-text&rh=p_27%3AGerald+Herrmann&s=relevancerank&text=Gerald+Herrmann&ref=dp_byline_sr_ebooks_1
https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_lIa1BzBqEmmPM6MWWgYEuNN9ncstpCWo4
https://www.merkur.de/welt/mondsee-wahrheit-hinter-facebook-meldung-oesterreich-zr-6570025.html
https://www.salzburg24.at/news/salzburg/grenznah/kuriose-hai-sichtung-am-mondsee-52949335
Uwe: Somit findet man Dich als Künstler, als Designer, Autor, Musiker, Komponist, Texter, Videofilmchen-Macher und als Erfinder vom Hai im Mondsee?
Gerald: Oh ja, aber das darf man nicht überbewerten, gar nicht. Das meiste davon ist nur Spaß. Ich bin in erster Linie bildender Künstler.
Uwe: Hast Du das auch gelernt?
Gerald: Jein. Ich habe an der Salzburger Universität 6 Jahre lang Hauptfachphilosophie studiert mit Schwerpunkt Kunstphilosophie und Ästhetik, sowie 4 Jahre Kunstgeschichte. Ich war aber auf keiner Kunstakademie. Somit bin ich "gschtudiert" in der Theorie, aber in der Praxis bin ich technisch autark. Der Alptraum für Galeristen.
Uwe: Haha. Das denk ich mir! Gesellschaftlich tauchst Du ja sowieso nicht auf, oder?
Gerald: Nein, kaum, ich lebe vollkommen zurückgezogen. Es war mir nie angenehm, im Mittelpunkt zu stehen, bin soziophob. Ich bin die seltene Mischung aus einem Egozentriker, der aber kein Egoist ist. Ich bin sehr altruistisch, bis hin zum Ruin. Mir war immer nur meine künstlerische Arbeit wichtig, nicht die Künstlerpersona. In meinen Arbeiten probiere ich immer, unverkennbar zu sein, zumindest technisch. Gerade jetzt wird mir vorgeworfen, dass meine Arbeiten so aussehen, wie jene, die in Popart-Galerien gerade "fresh" sind. Ja, das stimmt, aber ich arbeite bereits seit über 30 Jahren so. Und meine Arbeiten sind - im Gegensatz zu den Galerieprints - ausschließlich nicht wiederholbare Unikate.
Uwe: Wie schaut Dein Tagesablauf aus, wenn Du Dich gesellschaftlich kaum bewegst?
Gerald: Mein "DRAUSSEN" ist Mountainbiken, Skifahren, Saiblingfischen und täglich ein 20minütiger Waldspaziergang mit meinen 3 Katerchen. Und Termine natürlich, wenn welche auftauchen. Das kann man übrigens schön kombinieren: Termin am Obertauern nebst 1 Stunde Saiblingfischen in der Taurach. Das heißt, dass ich oft 1-2 Stunden Radfahren gehe. Sehr oft. Im social network muss ich mir dann anhören, dass ich nichts zu tun hätte und dauernd Rad fahre. Das Gegenteil ist der Fall. Ich arbeite dauernd, auch Samstag, Sonntag, Feiertag, und zwischendurch fahre ich 1-2 Stunden Rad.
Uwe: Wie schauts mit Erfolg aus?
Gerald: Es gibt gute und schlechte Phasen, super und katastrophal. Die letzten beiden Jahre sind sehr schlimm. Aber Berufung ist Berufung. Man hat nicht die Wahl, Künstler zu sein oder nicht. Dem kann man nicht entkommen. Oder man ist keiner. Der Titel "Künstler" hat mittlerweile auch einen schalen Beigeschmack, weil zu viele WochenendhobbybastlerInnen unterwegs sind, die sich KünstlerInnen nennen. Auf meinem Atelier steht "Kunstwerker".
Uwe: Du hattest immer die tollsten Ateliers, wo bist Du jetzt?
Gerald: Ich bin in Neumarkt am 5202 Wallersee, Salzburgerstrasse 14/Rückegebäude. Man kann sich mit mir jederzeit Termine ausmachen, am liebsten per Email: gerald@geraldherrmann.at
oder per whatsapp: 06643620731
Uwe: Du sagst, die letzten zwei Jahre waren schlimm?
Gerald: SIND schlimm! Die beiden Jahre zuvor, die Pandemiejahre 20 und 21, waren für mich wirtschaftlich gut. Die Alpenhotels hatten viel Geld und keine Arbeit, da haben sie ihre Häuser renoviert - und da kamen meine RETRO RE-ality-Bilder ins Spiel, meine digitale Serie, in der es um das Täuschungsmoment geht. Ich bin zwei Jahre lang in den Alpen herumgegurkt, bin tausende Kilometer gefahren, niemand stand im Weg, habe vermessen und Bilder geliefert. Dann kam der Ukrainekrieg und seit uns im Sommer 2022 prophezeit wurde, dass wir alle verhungern und erfrieren werden, ist für mich der Ofen aus. "Meines" (meine Arbeit, sic) kann keiner brauchen, meines kann man nur wollen. Und in Zeiten, in denen es ums "Brauchen" geht, bin ich wieder mal der letzte in der Nahrungskette (2008/2009 war das auch schon so). Nicht nur, dass sich keine Aufträge auftun, auch bereits bestehende Handschlagsvereinbarungen mit Hotels, Kunden, Freunden sind umgefallen wie eine Dominokette - und zwar ausnahmslos alle. Nicht nur, dass Aufträge irreversibel umgefallen sind, ich wurde auch um Geld betrogen und mir wurden Ideen gestohlen.
Uwe: Ideen gestohlen?
Gerald: Ich gebe Dir ein Beispiel: ich habe in den 2010er-Jahren die Idee für eine innovative Mozartkugel entwickelt, ein sehr schönes Konzept. "Mozartkugel des neuen Jahrtausends". Mir war aufgefallen, dass es zwar Dutzende wenn nicht hunderte verschiedene Mozartkugeln gibt, dass aber alle mehr oder weniger gleich sind: aussen braune Schokolade, innen Marzipan und Nougat oder umgekehrt Nougat und Marzipan. Meine Idee war eine Mozartkugel, die nicht braun ist und deren Inhalt sich saisonal in verschiedensten Geschmacksrichtungen ändert. Ich habe die Idee sicher 100 verschiedenen Schokofirmen vorgestellt und einige waren interessiert, es wurde aber nie was draus. Dann hatte ich mit diesem sehr sehr großen Schokoproduzenten ein Jahr lang Emailkontakt, von Frühjahr 2018 bis Frühjahr 2019. Mir wurde mitgeteilt, dass ich offene Türen einrenne, weil sie eh auf der Suche nach einem neuen Produkt wären. Im Frühjahr 2019 bekam ich dann das kurze Email (von einer neuen Person im Emailverkehr), dass sie meine Ideen nicht brauchen, weil Ideen hätten sie eh selbst. Seit Frühjahr 2020 stehen nun genau diese Mozartkugeln, die sich saisonal ändern, im Regal. Solche gab es vor meinem Input nicht am Markt (inzwischen sind es bereits mehrere Firmen, die nachziehen). Vor mir hatte einfach niemand daran gedacht. Ich versuchte, mit meinem Anwalt dagegen vorzugehen, aber anstatt mit mir zusammen zu arbeiten (was ja weiterhin fruchtbar hätte sein können), drohte mir die Riesenfirma mit Rechtsstreit. Und leider kann in unserem Rechtssystem ein armer kleiner Künstler gegen einen Schokoriesen nicht vorgehen. Das geht sich finanziell nicht aus. Jetzt verdienen die mit meiner Idee JEDES QUARTAL immer wieder neu dazu.
Uwe: Das ist schade.
Gerald: Mhmmm ...
Uwe: Wird alles wieder besser.
Gerald: Hoffentlich.
Uwe: Woran arbeitest du zur Zeit?
Gerald: An meinen oben bereits angesprochenen RETRO RE-ality-Bildern, diese sind digital. Malerisch arbeite ich immer weiter an meiner Serie ICON, in der ich ikonische Figuren aus der gesamten Kulturgeschichte zusammenmantsche (da trifft zB Mozart auf Hendrix), sowie an meinen typischen POPART Comicbildern. Eine Serie, die MUGSHOT heißt, habe ich auch gerade abgeschlossen. Hier findet man große Ikonen der Musikgeschichte mit ihren Mugshots (Polizeibildern). Mein Atelier is proppenvoll mit all dem, weil ich - unabhängig von der Auftragslage - immer arbeite. Eine Idee, die ich habe, muss umgesetzt werden, da bin ich getrieben. Es gibt auch einige FIGUREN, die ich gerade fertig stelle. Der Esel zum Beispiel ist natürlich Nick Bottom (Niklas Zettel) aus dem Sommernachtstraum, bei mir ist er aber gerade mitten in der Theaterprobe, das Buch von Shakespeare in der Hand, Brille, Künstlerschal, foliert mit Neil Gaiman´s genialem "A Summer Night´s Dream"-Comic. Die "Dame mit Hut" repräsentiert Musikmagazine der 80er-Jahre und könnte zum Beispiel gut an einem Klavier sitzen. Der "Icequeen" habe ich Schischuhe angezogen und ihre Flügel aus Skiern gebaut. Die Figur am Schlitten heißt bei mir "Schutzengel der Wilderer" und hat als Flügel ein 14er Geweih. Er darf natürlich gern auch "Schutzengel der Jäger" heißen (das soll kein Verkaufshindernis sein). Und dann gibts noch HERZ IN HARZ bei mir, tief in Harz eingegossen zB Kaffeebohnen (= Herzflattern), oder Zuckerl (= Sweethearts) oder eine Jeans (= Herz in der Hose"). Das ist meine "Geschenksecke".
Uwe: Workaholic?
Gerald: Wenn ich zwischendurch zum Rad fahren komme, ja.
Uwe: Wie geht es weiter?
Gerald: Wie immer: bunt!
Uwe: Danke Geri!
Gerald: Danke Uwe.
Bei Interesse bitte melden unter:
gerald@geraldherrmann.at
0043 664 36 20 731