TRAKL – Naturtheater / Mirabellgarten - Salzburg-Cityguide
- Tafel mit Trakl-Gedicht „Naturtheater“ im Mirabellgarten enthüllt +++ Hagenauer: „Erinnerung an großartigen Lyriker wachhalten!“ +++ Freitag, 3. November, hat Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer im Mirabellgarten am Aufgang zum Heckentheater eine Tafel mit dem Gedicht „Naturtheater“ von Georg Trakl enthüllt. Zur Feierstunde waren unter anderem Johann Holzner, Vorsitzender des Internationalen Trakl Forums, und Hans Weichselbaum, Leiter der Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte, gekommen. Es ist die mittlerweile neunte Tafel mit Trakl-Gedichten in der Stadt Salzburg. Als Kooperation der Stadt Salzburg mit der Georg Trakl-Forschungs- und Gedenkstätte weisen diese Tafeln seit dem Jahr 1985 auf Orte hin, die ihren Niederschlag in den Gedichten des mit 27 Jahren gestorbenen Lyrikers gefunden haben oder in seinem Leben von Bedeutung waren. Vor 130 Jahren war Trakl in Salzburg zu Welt gekommen und genau vor 103 Jahren, am Abend des 3. November 1914, nach Einnahme einer Überdosis Kokain in einem Krakauer Militärhospital gestorben. „Ich finde es wichtig, dass wir als Stadt Salzburg die Erinnerung an diesen großartigen Lyriker wachhalten, diese edel gestalteten Tafeln eignen sich dazu ganz hervorragend“, ist Hagenauer überzeugt. +++ Die neue Tafel mit dem Gedicht „Naturtheater“ sollte wegen des Titels zunächst beim Steintheater in Hellbrunn angebracht werden. Allerdings stellte sich heraus, dass zu Trakls Zeit die Bezeichung „Naturtheater“ auch für das Heckentheater üblich war. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass der Dichter selbst einmal als Kind auf dieser Bühne im Mirabellgarten gestanden ist; die Familie Trakl war bemüht, ihre Kinder aktiv am kulturellen Leben der Stadt teilhaben zu lassen. So wirkte Trakls Schwester Hermine bei einem Kinderballett mit. Es sprach also einiges für die Anbringung an dieser Stelle. +++ Verfasst hat Trakl das Gedicht mit etwa 20 Jahren, es wurde erstmals 1939 im Band „Aus goldenem Kelch. Die Jugenddichtungen“ veröffentlicht, erschienen im Verlag Otto Müller. +++ „Es gibt ihn, den Trakl-Ton. Wer auch nur ein Gedicht des Salzburgers gehört/gelesen hat, der am 3. Februar 1887 als viertes Kind des „Eisenhändlers und Hausbesitzers“ Tobias Trakl am Waagplatz 2 – im Schatten von Mozarts Geburtshaus - zur Welt gekommen ist, wird den weichen Klang, „umschmeichelt vom Verfall“, von „sanftem Wahnsinn“, „ins Blaue versehnt“, nie wieder aus dem Ohr, aus dem Blut kriegen. So charakterisierte einmal die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ das Werk dieses „verstummten Sängers unendlichen Wohllauts“.
Datum: 03.11.2017
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