Alpine Sicherheit / PK - Salzburg-Cityguide
Informationsoffensive für alpine Sicherheit im Winter +++ Haslauer: Schulterschluss zwischen Tourismus, Alpinexperten und Lawinenwarndienst / Mehr Information soll Risikobewusstsein schärfen +++ Salzburger Landeskorrespondenz, 26. November 2012 +++ Das Land Salzburg, die Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG) und Alpinexperten verstärken mit einem gemeinsamen Maßnahmenpaket das Informationsangebot über Risikovermeidung und die Sicherheitsaspekte des Wintersports und des alpinen Raums. Eine neue Website, das Angebot des Lawinenwarndienstes in englischer Sprache und zusätzliche Kommunikationskanäle sollen Einheimische und Gäste für das Thema Alpine Sicherheit sensibilisieren. 'Es geht uns um die Erhöhung der alpinen Sicherheit im Winter. Jeder Unfall ist einer zu viel. Mehr Wissen ist der Schlüssel zu einem vernünftigen Umgang mit jenem Restrisiko, das man in der Natur trotz aller Sicherheitsstandards und -maßnahmen nie ganz ausschließen kann. Der Schulterschluss und die optimale Abstimmung zwischen Tourismus, Lawinenwarndienst, Rettungsorganisationen und Alpinexperten sind ein wichtiger Schritt zur Optimierung des Informationsflusses an Gäste und Einheimische', begründete Tourismusreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer heute, Montag, 26. November, bei einem Informationsgespräch die Initiative: 'Touristische Kommunikationsplattformen spielen bei der Suche nach Informationen über Lawinengefahren oder den Umgang mit alpinen Gefahren eine eher untergeordnete Rolle. Trotzdem wollen wir alle zur Verfügung stehenden Kommunikationsmöglichkeiten nützen und die Wintersportler und Gäste mit aktuellen Informationen erreichen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Gastgebern in Hotels und Pensionen zu. Sie sind wichtige Multiplikatoren für diese Botschaften.' Das SalzburgerLand gehört zu den beliebtesten Wintersportdestinationen in Europa. Rund drei Millionen Wintergäste zählt das Bundesland pro Wintersaison, dazu kommen weitere rund drei Millionen Tagesgäste auf und immer häufiger auch abseits der gesicherten Pisten. Mit einer Informationsoffensive will das SalzburgerLand bei Einheimischen und Gästen nicht nur die Lust am Schnee wecken, sondern verstärkt auch das Risikobewusstsein in den winterlichen Bergen schärfen. Verstärkte Zusammenarbeit +++ Das Maßnahmenpaket wurde von einer Projektgruppe erarbeitet, bei der Experten des Landes Salzburg, der SLTG, des Amtlichen Lawinenwarndienstes, der Lawinenwarnzentrale Salzburg, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Salzburg (ZAMG), des Bergrettungsdienstes, des Bergsportführerverbandes, der Salzburger Seilbahnen, der Alpinpolizei, der Bergwanderführer, des Salzburger Berufsskilehrer- & Snowboardlehrerverbandes, des Roten Kreuzes und Freeride-Spezialisten mitgewirkt haben. Vereinbart wurde ein regelmäßiger Austausch zwischen den Experten, um Informationen noch komprimierter und punktgenauer zur Verfügung stellen bzw. kommunizieren zu können. Gemeinsames Sicherheitsportal +++ Ein gemeinsames Sicherheitsportal – die neue Website www.alpin.salzburg.at – ist die tragende Säule der Informationsoffensive. Auf dieser Seite findet der Nutzer aktuelle Informationen wie Wetterwarnungen und Lawinenlageberichte ebenso wie wichtige Tipps für das risikobewusste Verhalten auf und abseits der Pisten, Lawinenkunde oder Kurse. Zahlreiche Ski- oder Tourengebiete bieten mittlerweile von Lawinenexperten überwachte und frei gegebene Freeride-Routen sowie Informations-Stützpunkte an, sagte Haslauer. 'Die gezielte Information soll vor allem auch Gäste erreichen, denen die Gefahren in den verschneiten Bergen nicht bewusst sind.' 'Wir wollen den Gästen mit unseren Werbemitteln nicht nur Lust auf einen Urlaub im winterlichen SalzburgerLand machen, sondern immer auch das Bewusstsein für die alpine Sicherheit schärfen', erläuterte Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SLTG. Deshalb ist das wichtige Thema 'Sicherheit am Berg' auf der Website www.salzburgerland.com integriert und wird mit dem neuen Sicherheitsportal verlinkt werden. Auch auf allen wichtigen gedruckten Werbemitteln gibt es Tipps für Freerider sowie Hinweise auf die Angebote von Skilehrern und Guides. 'Wir nehmen unsere Rolle als Multiplikator von Sicherheitstipps sehr ernst', betonte Bauernberger. Eine Schlüsselrolle dabei haben die Gastgeber: Die SLTG will Hotels und Pensionen dafür gewinnen, gut sichtbar die aktuellen Berichte des Lawinenwarndienstes sowie Sicherheitstipps und Verhaltensregeln für die Gäste bereitzustellen. Lawinenwarndienst in englischer Version +++ Eine weitere Maßnahme ist die Ergänzung des Lawinenlageberichts. Auf www.lawine.salzburg.at wird es mit Beginn der Wintersaison 2012/2013 nicht nur eine deutsche, sondern auch eine englische Version geben. Gäste können sich dabei über die aktuelle Lage, Notfallausrüstung sowie die Grundlagen der Lawinenkunde informieren. 'Die beste und aktuellste Information nützt nichts, wenn sie der Empfänger nicht versteht', begründete Mag. Bernhard Niedermoser, Leiter der ZAMG Salzburg die Informationsoffensive: 'Dass Tourismusfachleute, Lawinenexperten und Rettungsorganisationen an einem Tisch sitzen und ein kompaktes Maßnahmenpaket zur Alpinen Sicherheit schnüren, ist in Österreich sicher einzigartig. Die neue und in der Zusammensetzung einzigartige Plattform www.alpin.salzburg.at bietet die wesentlichen Inhalte gebündelt und international verständlich an.' Viele Informationen werden grafisch aufbereitet, um über Sprachbarrieren hinweg verständlich zu sein. Die Informationen des Lawinenwarndienstes werden in den Skigebieten bzw. abseits der Piste immer stärker nachgefragt. In vielen Skigebieten existieren mittlerweile Infostellen, um die Skifahrer und Freerider direkt vor der möglichen Einfahrt in einen nicht gesicherten Hang zu erreichen. Rund 60 Prozent der Nutzer des Lawinenwarndienstes kommen übrigens aus Deutschland. Präventionsarbeit durch Vorträge und Schulungen +++ Bei den Aktivitäten der Bergrettung steht die Prävention von Unfällen stark im Vordergrund. Die Bergrettung bietet Vorträge und Schulungen an. 'Wir sehen unsere Aufgabe auch stark darin, durch Informationsarbeit und Schulung alpine Unfälle zu verhüten', sagte Ing. Estolf Müller, Landesleiter der Salzburger Bergrettung. Seiner Organisation gehören im Bundesland rund 1.400 Mitglieder an, die durch ihre hervorragende Ausbildung, ihre Regionskenntnis und die lokale Verankerung in der Bevölkerung wichtige Multiplikatoren des Sicherheitsbewusstseins sind. Dass das Thema Alpine Sicherheit dem Tourismus ein großes Anliegen ist und die Arbeit der Einsatzorganisationen sehr geschätzt wird, zeigt auch die Tatsache, dass der Tourismusförderungsfonds auf Vorschlag von Landeshauptmann-Stellvertreter Haslauer die Bergrettung Salzburg in diesem Jahr bei der Anschaffung von Spezialrucksäcken unterstützt hat. Alle 44 Ortsstellen der Bergrettung wurden mit hochmodernen Sanitätsrucksäcken inkl. alpintauglichen Defibrillatoren im Wert von insgesamt 130.000 Euro ausgestattet. Nahe am Gast bzw. an jenen Menschen, die in den winterlichen Bergen abseits der Pisten unterwegs sind, sind auch die Bergführer, die Bergwanderführer, die Berufsski- und Snowboardlehrer. Deren Berufsvertretungen sind wichtige Partner in der Projektgruppe und sehen ihre Aufgabe darin, den jeweiligen Gästen neben dem Erlebnis immer auch Gefahrenbewusstsein zu vermitteln. In zahlreichen Ski- bzw. Tourenskigebieten wurden in den vergangenen Jahren auch Tourenskilehrpfade und LVS-Suchfelder eingerichtet. Skisicherheitstage und Lawinenkurse gehören ebenfalls zu den Angeboten, die über die Initiative 'Alpine Sicherheit im Winter' Einheimische und Gäste erreichen sollen.
Datum: 26.11.2012
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